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Michael Kunz

Weinbauland Österreich - Ein Überblick

Aktualisiert: vor 3 Tagen

Heute geht's für einmal ganz in den Osten des DACHL nach Österreich. Die Weinbaugebiete des Landes konzentrieren sich vor allem entlang der Donau, im Süden der Steiermark und schmiegen sich an den Neusiedlersee und die Grenze zu Ungarn. In diesem Beitrag soll es ähnlich wie im bereits vorhandenen Überblick zur Schweiz darum gehen, wie das Weinbauland Österreich strukturiert ist.

Bild via: "ÖWM: Österreichs generische Weinbaugebiete"

Strukturierung des Österreichischen Weinbaus

Österreich besitzt eine Gesamtfläche von 83'882km², wovon gut 44'537ha mit Weinreben bepflanzt sind. Ein Grossteil dieser Rebfläche konzentriert sich auf den östlichen Teil des Landes. Speziell die vier Bundesländer Niederösterreich, Wien, Burgenland und Steiermark beinhalten nahezu alle relevanten Rebflächen. Aus diesem Grund teilt sich das Weinbauland Österreich auf seiner obersten Stufe in 3 Weinbauregionen auf:


  1. Das Weinland umfasst die Bundesländer Burgenland, Niederösterreich und Wien.

  2. Das Steirerland umfasst das Bundesland Steiermark.

  3. Das Bergland umfasst die Bundesländer Kärnten, Oberösterreich, Salzburg, Tirol und Vorarlberg.


Innerhalb der Weinbauregionen finden sich kleinere Einheiten. Diese insgesamt 17 Weinbaugebiete repräsentieren eine gewisse Gebietstypik des dort produzierten Weins. Das DAC steht dabei für "Districtus Austriae Controllatus" und beschreibt einen gebietstypischen Qualitätswein.


Weinbaugebiete in der Weinbauregion Weinland:

Bundesland Niederösterreich:

  1. Wachau DAC (1296ha)

  2. Kremstal DAC (2267ha)

  3. Kamptal DAC (3583ha)

  4. Traisental DAC (855ha)

  5. Wagram DAC (2450ha)

  6. Weinviertel DAC (13'841ha)

  7. Carnuntum DAC (822ha)

  8. Thermenregion DAC (1851ha)


Bundesland Wien:

  1. Wiener Gemischter Satz DAC (582ha)


Bundesland Burgenland:

  1. Neusiedlersee DAC (6020ha)

  2. Leithaberg (inkl. Rust) DAC (2995ha)

  3. Rosalia DAC (239ha)

  4. Mittelburgenland DAC (2036ha)

  5. Eisenberg DAC (515ha)


Weinbaugebiete in der Weinbauregion Steirerland:

Bundesland Steiermark:

  1. Vulkanland Steiermark DAC (1655ha)

  2. Südsteiermark DAC (2800ha)

  3. Weststeiermark DAC (658ha)


Weinbaugebiete in der Weinbauregion Bergland:

Bundesland Kärnten, Bundesland Oberösterreich, Bundesland Salzburg, Bundesland Tirol und Bundesland Vorarlberg:

  • Keine DAC (insgesamt 225ha)

Bild via: "ÖWM: Weinflasche mit Bandarole"

Qualitätsstufen nach Österreichischem Weingesetz

Das Österreichische Weingesetz unterscheidet grundsätzlich zwischen zwei Kategorien von Weinen. Diejenigen ohne Herkunftsbezeichnung und diejenigen mit geschützter Ursprungsbezeichnung. Diese zwei Kategorien haben wiederum folgende Unterkategorien, die auch spezifische Anforderungen an den Wein stellen:


Wein ohne Herkunftsbezeichnung:

  1. Wein benötigt weder Sorten- noch Jahrgangsangaben und kann aus Reben gekeltert werden, die aus einem beliebigen EU-Land stammen. Dies ist die unterste Qualitätsstufe.

  2. Landwein stammt aus einer der Weinbauregionen (Weinland, Steirerland oder Bergland) und muss aus einer der 40 Qualitätsrebsorten bestehen, die das Weingesetz festlegt. Dazu später mehr. Zweitunterste Qualitätsstufe.


Wein mit geschützter Ursprungsbezeichnung:

  1. Qualitätsweine benötigen einen gewissen Mindestzuckergehalt im Traubenmost und müssen die bekannte rot-weiss-rote Banderole, sowie das Herkunftsgebiet eines der vier Bundesländer, welche Qualitätsweine erzeugen können, auf der Flasche tragen. Zugelassen sind Weine aus Niederösterreich, Burgenland, Steiermark oder Wien.

  2. Prädikatsweine sind auch Qualitätsweine und erfüllen spezifische, an das Prädikat geknüpfte, Anforderungen hinsichtlich des Zuckergehalts im Traubenmost. Die Prädikate sind nach aufsteigendem Zuckergehalt: Kabinett, Spätlese, Auslese, Eiswein, Strohwein, Beerenauslese, Trockenbeerenauslese, Ruster Ausbruch DAC.

  3. DAC-Weine gibt es seit 2003. Auch sie sind eine Form des Qualitätsweins und widerspiegeln den Charakter eines der oben aufgeführten 17 Weinbaugebiete. Für DAC-Weine kommen nicht mehr alle der 40 Qualitätsrebsorten und Stilistiken infrage, sondern nur noch von regionalen Weinkomitees festgelegte "gebietstypische" Rebsorten und Weinstile.

Bild via: "ÖWM: Grüner Veltliner"

Rebsorten

In Österreich sind 40 Qualitätsweinsorten für die Herstellung von Qualitäts- und Prädikatsweinen zugelassen. Insgesamt sind 24 weisse und 16 rote Sorten gelistet. Im Folgenden absteigend nach Fläche sortiert. Die aufgelisteten Rebsorten ergeben zusammen nicht 40, da für den Wiener Gemischten Satz verschiedene Rebsorten zugelassen sind, die nicht voneinander getrennt erfasst werden. Insgesamt sind gut 60% der in Österreich gepflanzten Rebsorten weiss und 30% rot.


Weisse Rebsorten:

  1. Grüner Veltliner (ca. 14'400ha)

  2. Welschriesling (ca. 2800ha)

  3. Riesling (ca. 2000ha)

  4. Chardonnay (ca. 1900ha)

  5. Weissburgunder (ca. 1800ha)

  6. Sauvignon Blanc (ca. 1700ha)

  7. Muskateller (ca. 1500ha)

  8. Müller-Thurgau (ca. 1200ha)

  9. Muskat Ottonel

  10. Grauburgunder

  11. Scheurebe

  12. Traminer

  13. Neuburger

  14. Frühroter Veltliner

  15. Wiener Gemischter Satz

  16. Bouvier

  17. Roter Veltliner

  18. Rotgipfler

  19. Zierfandler

  20. Goldmuskateller

  21. Goldburger

  22. Furmint

  23. Sylvaner

  24. Jubiläumsrebe


Rote Rebsorten:

  1. Zweigelt (ca. 6000ha)

  2. Blaufränkisch (ca. 2600ha)

  3. Merlot (ca. 800ha)

  4. Blauburgunder (ca. 600ha)

  5. St. Laurent (ca. 600ha)

  6. Cabernet Sauvignon (ca. 600ha)

  7. Blauer Wildbacher (ca. 500ha)

  8. Blauer Portugieser (ca. 450ha)

  9. Blauburger (ca. 400ha)

  10. Syrah

  11. Cabernet Franc

  12. Rosenmuskateller

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