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Michael Kunz

Weinbauland Schweiz - Ein Überblick

Heute geht's um das CH im DACHL: Das Weinbauland Schweiz. In folgendem Überblicksbeitrag soll behandelt werden, wie der Weinbau hierzulande aufgebaut ist. Welche Ebenen und Rebsorten gibt es? Let's go!

Bild via: "Swisswine: Weinbaugebiete und Weine der Schweiz, S. 1 - 2"

Weinbauregionen

Die Schweiz besitzt eine Gesamtfläche von 41'291km², wovon gut 147km² mit Reben bepflanzt sind. Damit besitzen nur 19 Länder der Welt mehr Rebfläche als die Schweiz. Betrachtet man das Verhältnis von Reb- zu Gesamtfläche, belegt die Schweiz sogar den 10. Platz der Welt.


Die Rebfläche hierzulande wird in insgesamt 6 Weinbauregionen aufgeteilt. Diese Aufteilung ist der Versuch den diversen Klimata, Böden, Rebsorten, Weinbautraditionen, etc. (dem sogenannten Terroir) des Landes einen Rahmen zu geben, der in irgendeiner Form den Charakter einer Weinbauregion widerspiegelt.


Remember: Wir bei den Genussgesprächen interessieren uns primär für den deutschsprachigen Weinbau. Für den Podcast von Bedeutung sind deshalb vor allem die Weinbauregion Deutschschweiz und Wallis, sowie Betriebe deutschsprachiger Produzentinnen und Produzenten ausserhalb dieser Regionen.

Weinbauregion

Fläche

Anteil an der Produktion

Wallis

47.3km²

32%

Waadt

37.8km²

26%

Deutschschweiz

26.2km²

18%

Genf

13.7km²

9%

Tessin

11.6km²

8%

Drei-Seen

11.1km²

7%


Appellation d'Origine Contrôlée (AOC)

Da die Schweizer Weinbauregionen sehr grosse, immer noch äusserst diverse Räume abdecken, werden diese abermals in Unterregionen unterteilt. Diese Appellation d'Origine Contrôlée (AOC) sind kontrollierte Herkunftsbezeichnungen und stellen gewisse Qualitätsanforderungen an den Weinbau und versuchen wiederum die diversen Regionen nach ihrem Charakter zu bündeln.


Anforderungen an eine AOC sind typischerweise:

  • Die Abgrenzuung geografischen Anbaugebiets

  • Ein Verzeichnis zugelassener Rebsorten und Anbaumethoden

  • Ein bestimmter Mindestzuckergehalt für die Trauben und einen Höchstertrag pro Flächeneinheit

  • Regeln über die erlaubten Verarbeitungsmethoden der Weinreben

  • Rgeln für die Kontrolle des Weins und der AOC-Regeln


Unter der AOC steht die Stufe Vin de Pays Suisse (VDP), welche Landweine mit weniger strikten Regulierungen bezeichnet. Unter dieser Stufe findet sich noch diejenige der Tafelweine ohne Herkunftsangabe. Über der AOC steht schliesslich noch die Qualitätsstufe der AOC Grand Cru.


Qualitätsstufen Schweizer Weine:

  1. AOC Grand Cru

  2. AOC

  3. VDP

  4. Tafelwein


Es gibt sowohl kantonale, regionale, als auch lokale AOCs. Immer mit entsprechenden Regulierungen und Anforderungen. Diese können sich auch überschneiden. Die 16 Kantone der Region Deutschschweiz, teilen sich in 20 solche AOCs auf. AOC Grand Cru gibt es in der Deutschschweiz keine.

Kanton

kantonale AOC

regionale AOC

lokale AOC

Aargau

AOC Aargau

-

-

Appenzell

AOC Appenzell AR

-

-

Bern

AOC Bern

AOC Bielersee, AOC Thunersee

-

Basel

AOC Basel-Landschaft, AOC Basel-Stadt

-

-

Glarus

AOC Glarus

-

-

Graubünden

AOC Graubünden

-

-

Luzern

AOC Luzern

-

-

Unterwalden

AOC Nidwalden, AOC Obwalden

-

-

St. Gallen

AOC Sankt Gallen

-

-

Schaffhausen

AOC Schaffhausen

-

-

Solothurn

AOC Solothurn

-

-

Schwyz

AOC Schwyz

AOC Zürichsee

-

Thurgau

AOC Thurgau

-

-

Uri

AOC Uri

-

-

Zug

AOC Zug

-

-

Zürich

AOC Zürich

AOC Zürichsee

-

In der Region Wallis ist das Ganze etwas simpler. Diese besteht nur aus einer AOC - der AOC Valais. Allerdings besitzt die Weinbauregion 10 AOC Grand Cru.


AOC Grand Crus des Wallis:

  1. AOC Visperterminen Grand Cru

  2. AOC Saillon Grand Cru

  3. AOC Leytron Grand Cru

  4. AOC Chamoson Grand Cru

  5. AOC Vétroz Grand Cru

  6. AOC Conthey Grand Cru

  7. AOC Ville de Sion Grand Cru

  8. AOC Saint-Léonard Grand Cru

  9. AOC Sierre Grand Cru

  10. AOC Salquenen Grand Cru


Rebsorten

In der Schweiz existieren 252 registrierte Rebsorten. Weitaus kleiner ist jedoch die Zahl der Sorten, die für die Weinproduktion hierzulande wirklich eine Rolle spielen. Denn das sind gerade einmal vier. Blauburgunder, Chasselas, Gamay und Merlot belegen stolze 66% der Schweizer Rebfläche und sind somit unangefochtene Könige der hiesigen Produktion. Für die beiden Weinbauregionen Deutschschweiz und Wallis sind folgende Rebsorten von Bedeutung:

Deutschschweiz

Wallis

Blauburgunder (1358ha, 52%)

Blauburgunder (1302ha, 28%)

Müller-Thurgau (396ha, 15%)

Chasselas (768ha, 16%)

Sauvignon Blanc (87ha, 3%)

Gamay (474ha, 10%)

Chardonnay (86ha, 3%)

Silvaner (314ha, 7%)

Gamay (1ha, <1%)

Petit Arvine (252ha, 5%)

Weitere (666ha, 26%)

Weitere (1545ha, 33%)





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